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"« LICHT IST FLUSSIGE MATERIE »
Lichtdesigner Thierry Dreyfus beleuchtet die Laufsteg-Inszenierungen der Besten Designer der internationalen Mode.
NZZ am Sonntag: Thierry Dreyfus, sie arbeiten seit bald einem Vierteljahrhundert mit Licht und gehören in diesem Fach zu den gefragtesten Köpfen _ wie wird man Lichtdesigner?
Thierry Dreyfus: Ich habe meinen Beruf von der Pike auf gelernt, aber nicht mit einem Studium auf einer Schule oder einer Universität, sondern auf den Bühnen des Theaters und des Lebens, anfangs ohne dabei Geld zu verdienen. Vor 25 Jahren musste man einfach improvisieren und einfallsreich sein.
Wie sind Sie zu Ihrer ausgesprochenen Spezialisierung auf Mode gekommen?
Das war ein absoluter Zufall. Eines Tages hat mich der amerikanische Modedesigner Patrick Kelly gefragt, ob ich mit ihm für seine nächste Modenschau zusammenarbeiten möchte. Für mich, der bis dahin nur für die Oper und das Theater gearbeitet hatte, war das etwas ganz Neues! Zudem faszinierte mich Kellys Freundlichkeit, sein Enthusiasmus und die Geschwindigkeit in der er zu arbeiten pflegte. Diese Anfrage hat mich verführt, und so bin ich von einem Tag auf den anderen bin ich in der Modewelt gelandet.
Was ist Licht in Ihren Augen?
Licht ist eine flüssige Materie, die sich formen, modulieren und verändern lässt. Man taucht darin ein und wird mit Emotionen «imprägniert». Ich erforsche das Licht, seine Reflexionen, Tönungen und seine Einflüsse auf Menschen und Formen. Das Licht transportiert keine Worte und richtet sich dadurch nicht an den Intellekt, sondern direkt an die Seele.
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